DAAD setzt sich für systematische EU-Unterstützung von gefährdeten Studierenden ein
Im Mittelpunkt der Debatte standen Möglichkeiten zur Stärkung der EU-Unterstützung für Studierende und Forschende, denen in ihren Heimatländern Rechte verwehrt werden (z. B. in Weißrussland oder Afghanistan), sowie für diejenigen, die vor Krieg in ihren Heimatländern fliehen mussten (z. B. Syrien, Ukraine, Somalia).
Dr. Kai Sicks wies auf die wichtige Rolle der EU als sicherer Hafen für eben jene Betroffene hin – nicht zuletzt als Friedensnobelpreisträger und mit ihrer zunehmend geopolitischen Ausrichtung. Aufbauend auf bewährten Praktiken, wie der Reaktion auf die Krisen in Syrien und Belarus, die bewusst eine Hochschulkomponente einschließen (Madad-Fonds, EU4Belarus-Stipendien), sollte die EU-Kommission über ein ganzheitliches, europäisches System nachdenken, das die vielen laufenden Initiativen auf nationaler, lokaler und europäischer Ebene koordinieren und ergänzen würde. Konkret könnte ein solches Instrument als ein Erasmus+-gefördertes Pilotprojekt aufgebaut werden.
Vertreterinnen und Vertreter der Kommission untersuchten die auf EU-Ebene bestehenden Maßnahmen und Instrumente zur Unterstützung gefährdeter Studierende und Forschende und unterstrichen, dass der Zugang zu Bildung ein Menschenrecht ist, welches in den politischen Dialog mit Drittländern stets einbezogen werde. Die Vorsitzende des CULT-Ausschusses, Sabine Verheyen, lobte das Engagement und die Bemühungen der Organisationen und begrüßte die Idee, einen EU-Koordinierungsmechanismus für die Unterstützung von gefährdeten Studierende und Forschende einzurichten. Die Abgeordneten argumentierten, dass der Krieg in der Ukraine in jüngster Zeit erneut gezeigt habe, wie wichtig es sei, auf europäischer Ebene zu handeln.