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Neue Bund-Länder-Strategie zur Internationalisierung der Hochschulen in Deutschland

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Am 14. Juni 2024 hat die Kultusministerkonferenz (KMK) eine neue Bund-Länder-Strategie für die Internationalisierung der Hochschulen in Deutschland verabschiedet, die die Strategie von 2013 ersetzt. Im vergangenen Jahrzehnt hat sich der globale Kontext für den internationalen Austausch und die akademische Zusammenarbeit verändert, wodurch sowohl neue Chancen als auch Risiken für die Internationalisierung entstanden sind, die in der Strategie berücksichtigt werden.

Ziele der Strategie

Die Internationalisierungsstrategie zielt darauf ab, neue Impulse für die weitere Internationalisierung der Hochschulen in Deutschland zu setzen. Die neue Strategie gilt für den Zeitraum 2024 bis 2034. Die Umsetzung erfolgt durch den Bund und die Länder in der jeweiligen Verantwortung. Ziel ist es, Prioritäten zu setzen und Wege aufzuzeigen, wie die Attraktivität Deutschlands als Studien- und/oder Forschungsstandort für internationale Studierende und Forscher in den nächsten zehn Jahren weiter gesteigert werden kann. Bestehende Hindernisse wie die hohe Abbruchquote unter internationalen Studierenden, Mobilitätsbarrieren für Studierende mit besonderen Bedürfnissen an deutschen Hochschulen sowie regulatorische Hürden bei der Umsetzung von Internationalisierungsaktivitäten sollen überwunden werden.

Die vier Handlungsfelder

1. Hochschulen als Motoren der internationalen Mobilität

Verbesserung der Willkommenskultur für internationale Studierende und Forschende. Ausbau des Angebots an fremdsprachlichen und interkulturellen Studienprogrammen. Förderung des Erwerbs von Deutschkenntnissen. Für Outgoing-Mobilitäten gezielte Ansprache von Studierenden und Forschenden mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Menschen mit Betreuungsaufgaben oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen) und unterrepräsentierten Studierendengruppen (z.B. First Generation-Studierende, Lehramtsstudierende, Studierende an Fachhochschulen). Systematische Nutzung der Erfahrungen mit digitaler Internationalisierung.

2. Rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen verbessern

Verbesserung der regulatorischen Voraussetzungen für internationale Studierende durch beschleunigte Visa- und Aufenthaltsverfahren sowie flexible Zugangswege und eine optimierte Anerkennungspraxis. Diversifizierung des Hochschulpersonals und die bedarfsgerechte Bereitstellung von Wohnraum.

3. Internationale Zusammenarbeit in einem globalen Kontext

Schaffung krisensicherer Strukturen an den Hochschulen. Schutz der akademischen Freiheit. Stärkung des Europäischen Hochschulraums. Intensivierung der Zusammenarbeit mit demokratisch orientierten Ländern und geografische Diversifizierung der Partnerschaften, insbesondere im globalen Süden.

4. Digitale Transformation nutzen

Strategische Verzahnung von Digitalisierung und Internationalisierung, Entwicklung von datenschutzsicherer Infrastruktur und gemeinsamer Standards für den digitalen Austausch. Virtuelle Formate ergänzen physische Mobilität und erweitern den Zugang zu internationaler Bildung.Strategically dovetailing digitalisation and internationalisation, creation data protection-secure infrastructures and development of common standards for digital exchange.

Beitrag des DAAD zur Umsetzung der Strategie

Als weltweit größtes Bildungsprogramm spielt Erasmus+ eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Internationalisierungsstrategie. Die Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD (NA DAAD) hat sich aktiv für die Erwähnung von Erasmus+ in der Strategie eingesetzt.

Einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Strategie leistet der DAAD auch durch gezielte, politikrelevante Programme, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden, wie z.B. die “Campusinitiative Internationale Fachkräfte” (Link). Für die Umsetzung der Strategie ist auch das Programm HAW-Internationalisierung (Link) relevant, das die Internationalisierungsstrukturen an Fachhochschulen stärkt.

Wirksamkeit der Strategie

Die Strategie zeichnet sich durch einen hohen Detaillierungsgrad aus. Der Erfolg der Strategie hängt von der Umsetzung innerhalb der Hochschulen ab, die in den letzten zehn Jahren nachweislich mit großem Engagement ihre eigenen Internationalisierungsstrategien und -ansätze vorangetrieben haben, sowie entscheidend auch von den finanziellen Rahmenbedingungen im Bereich der Internationalisierung von Hochschulen im Zeitraum der nächsten zehn Jahre.

Wie geht es weiter?

Alle drei Jahre wird ein Bericht über den Stand der Internationalisierungsstrategie für die Hochschulen in Deutschland erstellt. Im Rahmen der Zwischenbilanzen (2027, 2030) und der Abschlussbilanz (2033-34) werden Bund und Länder die Ergebnisse auswerten und einordnen, z.B. im Rahmen der von DAAD und DZHW angebotenen Publikation Wissenschaft Weltoffen (Link).

Kontakt

Screenshot der Landkarte mit Markierung des DAAD-Standorts