EU-China Studierendenmobilität
Es ist ein seit Jahren bekanntes Phänomen: Studierende aus Ostasien sind international besonders mobil. Studierende aus China stellen dabei die größte Gruppe dar. Beliebte Zielregionen sind die USA, aber auch Europa. Im Vergleich dazu ist das Interesse europäischer Studierender an China, besonders hinsichtlich eines langfristigen und selbst organisierten Aufenthalts, vergleichsweise gering.
Die Veranstaltung hatte zwei Teile. Einleitend wurde der Bericht “In search of excellence: Chinese students on the move” vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Feldforschung zur Mobilität chinesischer Studierender nach Großbritannien und Deutschland, die von dem Dreiländer-Gemeinschaftsprojekt „Bright Futures“ durchgeführt wurde. WissenschaftlerInnen aus Essex, Bielefeld, Edinburgh und Madrid stellten interessante Befunde u.a. zu Fächerwahl, Studienerfolg und Integrationsverhalten vor.
Anschließend fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der es um Erfolge, Hindernisse und Herausforderungen von Bildungsmobilität zwischen China und Europa ging. Angesichts der Tatsache, dass China nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch bei Forschung und Innovation mittlerweile global ein zentraler Akteur geworden ist, braucht Europa mehr Menschen, die China kennen und verstehen.
Vertreter der chinesischen EU-Vertretung in Brüssel, der EU, des DAAD sowie ein DAAD-Alumnus diskutierten daher über die Frage, welche politischen Strategien es auf der Ebene der EU, der Mitgliedstaaten und Chinas gibt, um mehr europäische Studierende nach China zu bringen und welche Hürden abgebaut werden müssen. Hier kam eine Reihe von Themen wie Visa, Sprache, interkulturelle Differenzen, andere Lehr-und Lernmethoden und akademische Freiheit zur Sprache. Alle europäischen Diskutanten waren sich einig, dass es wünschenswert ist, mehr Studierende, Graduierte und Doktoranden für einen akademischen Aufenthalt im Reich der Mitte zu motivieren. Und der Vertreter der chinesischen Misssion antwortete auf die Frage, ob dies denn auch im Sinne Chinas sei, mit einem so spontanen und nachdrücklichen „Ja!“, dass es keinen Zweifel daran gab, dass dies ein gemeinsames Interesse ist.
Der Meinungsaustausch soll mit Blick auf den nächsten China-EU High Level People-to-People Dialogue im Jahr 2019 fortgesetzt werden, auch um zu prüfen, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es zwischen den verschiedenen Akteuren auf nationaler und EU-Ebene geben kann, um weitere Fortschritte zu erreichen.
Bericht des “Bright Futures” Projekts:
In Search of Excellence – Chinese Students on the Move